Tag 21- Die Tage ziehen vorbei

Ich weis nicht ganz was die letzten Tage passiert ist

Mein Laptop hat nicht mehr richtig geladen, weswegen ich ihn nicht anschalten konnte und hier diese wundervollen Worte zu Stande bringen konnte. Es war viel Zeit um über sich selbst nachzudenken, die ich aber nicht wirklich dafür genutzt habe. Irgendwie war nicht die Stimmung dafür da.

Fuck

Mein Geld neigt sich langsam dem Ende zu. Man hätte ja eigentlich meinen können das knapp 2000 Euro ausreichen, für 5 Wochen. Aber falsch gedacht. Es sind gerade einmal 3 Wochen vergangen und ich habe nur noch 90 Euro. Klar habe ich einige Vorräte in dieser Zeit angesammelt, jedoch ist da das Problem, dass ich trotz der niedrigen Lebenskosten hier einen sehr preisintensiven Lebensstil an den Tag lege, der am Tag gut und gerne an die hundert oder mehr Euro umfasst. Aber es gibt ja zum Glück Strategien mit weniger auszukommen. Heist am Ende einfach nur zu verzichten. Naja. Hoffentlich gibts hier nächste Woche Geld. Ansonsten muss ich noch 2 Wochen warten bis mein Selbstgezahltes Gehalt wieder ankommt. Ja, richtig. Ich zahle mir jeden Monat selbst ein Gehalt, von meinen vorherigen Einkünften. Hätte nicht gedacht, dass Leben soviele Sorgen machen kann. Erwachsen werden ist sorgenreicher als man denkt.

Erwachsen werden

Ich hätte nicht gedacht, dass erwachsen werden so spürbar ist. Habe das erste mal heute eine Spülmaschine und eine Wäschetrockner benutzt. War garnicht so schwer und ein gutes Gefühl. Jeden Tag wasche ich hier per Hand mein Geschirr ab. Jeden Tag bin ich wer anders im selben Alltag. Generell habe ich hier das erste mal einen eigenen Alltag, hab hier neue eigene Freunde gefunden, die ich naja nur auf Umwegen kennenlernen konnte. Niemanden den man so passiv kennenlernt, sondern Leute auf die man zukommen muss. Ich hab mit meinem Chef und anderen Vorgesetzten gesoffen und Wow. Wenn ich mir gerade so zuhöre, dann hab ich es schon zu etwas gebracht. Und digga. Ich kümmere mich hier um einen eigenen Haushalt, muss Lebensmittel für mich heranbringen und für mich selbst kochen, schauen wie ich über den Monat komme und ein PC Setup zuhause in Gang bringen. Gott ist das eine verrückte Zeit. Wie als hätte man mich in einen Flieger gesetzt, einen Zwischenstop in Frankfurt machen lassen, nur damit ich auch alleine ein Gate finde und mir dann in Lissabon einen Treffpunkt mitgeteilt, und dann war ich plötzlich hier. Fucking awesome. Achja nicht zu vergessen, dass ich jetzt auch arbeite und das komplett auf englisch, eine Sprache, die mir wie ich sagen muss, bisher nicht so gelegen war. Ich habe mittlerweile kein Problem mehr auf englisch auf irgendwen zuzugehen und zu flirten, etwas zu bestellen, oder einfach nur neue Freundschaften zu schließen. Wie auch immer ich das in 3 Wochen geschafft habe. Aber gut vielleicht ist die Zeitverschiebung hier ja wirklich nicht nur eine Stunde.

Nachts wach

Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich nicht mehr ganz alleine hier in der Wohnung lebe, auf der anderen Seite ist es hin und wieder befremdlich mit nicht nur eigentlich fremden Menschen zusammenzuleben. Die ersten Nächte habe ich das Zimmer abgeschlossen und dann teilweise sogar offen stehen gelassen. Doch in dieser Nacht, habe ich es erstmals bereut. Ich wurde wach und plötzlich ging das Licht an. Dachte erst es sei jemand aus der Wohnung, doch da kam kein Muks. Irgendwann dann mal ein räuspern, was ich aber nicht zuordnen konnte. Ich kenne wie die anderen hier husten, ich weiß auf welche Dielen sie treten und wie diese dabei klingen. Es kann keiner von uns sein. Das Licht geht wieder aus. Dann löst es der Bewegungsmelder wieder aus nachdem ich ein Stück gewartet habe bis ich wieder die Augen geschlossen habe. Jetzt ist so ein Moment, wo ich wirklich gerne wieder die Tür abgeschlossen hätte. Ich schreibe in die WG Gruppe, ob es jemand von ihnen ist, doch no response. Ich höre jedoch auch keine Tür. Es ist ein seltsames Gefühl. Ein Gefühl, welches ich gerne mit unter der Decke vergraben hätte.

Kochen und bestellen

Papa hat angerufen und erzählt mir, dass er gerade eine schön gekühlte Cola trinkt, während ich hier seit Tagen nur stilles Wasser aus dem 7 Liter Kanister trinke. Also hab ich ihm gesagt, dass ich mir jetzt eine Cola bestelle. Naja und um auf den Mindestbestelltwert zu kommen, habe ich mir dann noch 16 Flaschen Wasser, einen Lipton Eistee, insgesamt 410g passierte Tomaten und anderen Stuff bestellt. Naja, aus 16 Flaschen wurden 18, aus 410g wurden 2kg passierte Tomaten. Und am Preis hat sich nichts verändert. Allerdings wurde meine Bestellung am Ende auch von 3 Lieferboten gebracht. War ein interessantes Gefühl.

Ebenso während der Schulung seinen Eintopf zu schneiden. Also auf ernst. Ich hatte zum Lunch keine Zeit, weil wir in der Zeit bei Aldi waren, weshalb ich dann während etwas über Ad-Policies erzählt wurde, ein halbes Kilo Kartoffeln, Karotten und Lauch schnitt. War schon eine interessante Erfahrung.

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